Trauerbewältigung

Zuletzt aktualisiert am 8. August 2023 um 11:12

Der Verlust eines geliebten Menschen ist ein einschneidendes Erlebnis für die Hinterbliebenen. Daher ist der Prozess der Trauerbewältigung von großer Bedeutung. Es ist wichtig, zunächst die Phasen der Trauer zu kennen und zu verstehen. Damit wird der Grundstein zur Bewältigung der Trauer gelegt. 

Die vier Phasen der Trauer

Angehörige durchleben verschiedene Stadien der Trauer. Die empfundenen Gefühle können dabei genauso individuell sein wie die Länge der einzelnen Phasen. Es gibt nicht die eine Trauer, der Trauerprozess ist etwas sehr Persönliches. Wichtig jedoch ist es, diese Trauer anzunehmen und sich mit ihr auseinanderzusetzen. Nur wenn dies geschieht, kann die Trauer überwunden werden. 

Die erste Trauerphase: das Verdrängen und Leugnen

Hier werden oft impulsive Gefühle empfunden, die direkt nach dem Tod einer Person auftreten. Schock und Hilflosigkeit gehören zu den typischen Empfindungen in dieser Phase. Angehörige wollen den Verlust nicht wahrhaben, sie verleugnen das Geschehene. Wenn das Leugnen einsetzt, wird gleichzeitig die Trauer geleugnet. Das Verarbeiten kann hier somit noch nicht beginnen. Dafür muss das Geschehene zunächst akzeptiert werden. Das Zeigen von Anteilnahme und das Anbieten von Unterstützung kann den Hinterbliebenen in dieser Phase helfen. 

Die zweite Trauerphase: die aufbrechenden Emotionen

Nachdem die Gefühle und Emotionen in der ersten Phase verdrängt wurden, kommen sie nun an die Oberfläche. Die Hinterbliebenen empfinden oft Wut und Schmerz. Aber auch Schuldgefühle können sehr präsent sein. 

Die Gefühlsintensität kann dabei sehr variieren, dies ist vor allem abhängig von der Beziehung zum Verstorbenen. Für eine erfolgreiche Trauerbewältigung müssen die Gefühle zugelassen werden. Auch wenn dies sehr schwer fällt. Machen Sie sich bewusst, dass dies eine Phase ist und die Gefühle mit der Zeit an Intensität verlieren. 

Die dritte Trauerphase: das Suchen und Sich-Trennen

Nachdem die Emotionen herausgebrochen sind, folgt in dieser Phase oft das Erinnern. Die Hinterbliebenen erinnern sich gerne an gemeinsame Ereignisse zurück. Sie besuchen womöglich Orte, die sie mit der Person verbinden. Viele Menschen gehen in dieser Phase auch vermehrt an das Grab und suchen das Gespräch mit dem Verstorbenen. 

Vor allem das Entgegenbringen von Geduld und Verständnis fördert die Trauerarbeit der Betroffenen.

Die vierte Trauerphase: der Abschluss der Trauerbewältigung

Diese Phase ist gleichzeitig auch die letzte Phase der Trauer. Hier finden die Trauernden ihre Ruhe und haben das Geschehene zu einem Großteil akzeptiert. Sie gewöhnen sich an die neue Situation und an den Verlust. Ab diesem Moment blicken die Hinterbliebenen nach vorne. 

Wie kann man die Trauerbewältigung unterstützen?

Hierbei gibt es selbstverständlich kein Geheimrezept. Trauer ist etwas sehr Individuelles und unterscheidet sich von Person zu Person. Dennoch gibt es Möglichkeiten, die Trauernden in ihrer Trauerarbeit zu unterstützen. 

Vor allem Anteilnahme und Verständnis dem Trauernden gegenüber ist hierbei essenziell bei der Trauerbewältigung. Viele Betroffene freuen sich auch über angebotene Unterstützung, zum Beispiel bei der Organisation der Trauerfeier und Beerdigung. 

Es ist nicht selten, dass sich Angehörige von der Trauer gänzlich überwältigt fühlen. In diesem Falle können Sie einen Trauerbegleiter aufsuchen oder professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. 

Im Folgenden geben wir Ihnen einige Hinweise, die Sie bei der Trauerarbeit unterstützen können. Bei der Trauerbewältigung gibt es prinzipiell kein richtig oder falsch. Finden Sie den für sich richtigen Umgang mit der Trauer.

  • Gespräche. Suchen Sie ganz bewusst das Gespräch, um über ihre Gefühle zu sprechen. Möglicherweise auch mit Personen, die ebenfalls einen Verlust erlitten haben.
  • Versuchen Sie Tagebuch zu führen, wenn Sie sich möglicherweise nicht bereit fühlen, mit anderen Personen zu sprechen. 
  • Erinnern Sie sich ganz bewusst an den Verstorbenen. Erstellen Sie zum Beispiel ein Trauerbuch mit Bildern und Erinnerungen.
  • Schauen Sie weiterhin nach vorne, versuchen Sie Unternehmungen zu planen.
  • Hören Sie auf sich, geben Sie sich Zeit und akzeptieren Sie auch Unterstützung und Hilfe von außen.
  • Informieren Sie sich über die Möglichkeiten der Trauerhilfe.

– – 
Bei weiteren Fragen helfen wir Ihnen gerne weiter.
Rufen Sie uns einfach an: 06151 / 64705, schreiben Sie uns eine E-Mail oder nutzen Sie unser Kontaktformular.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ihre Daten werden gemäß unserer Datenschutzerklärung erhoben und verarbeitet.