Historie

Zuletzt aktualisiert am 27. August 2024 um 10:10

Das Familienunternehmen Willenbücher ist seit 1868 in Bessungen, Darmstadts ältestem Stadtteil, ansässig. Der Ururgroßvater des heutigen Firmeninhabers, Johann Peter Willenbücher, kam im Jahre 1864 nach Darmstadt und wurde im Stadtteil Bessungen sesshaft. Fast genau dort, wo das Bestattungsunternehmen noch heute seinen Sitz hat. Das Gründungsdatum der Schreinerei war gemäß der Originalunterlagen etwas später: Am 1. Juli 1868.

Gut einhundert Jahre, bis weit in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts, war es das Tischlerhandwerk, das stets von den Söhnen der Familie weitergeführt wurde. Traditionell waren Tischler immer auch Sargbauer. Im Zuge der Industrialisierung und vor allem der Mobilisierung der Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg hat der Bestatterberuf viele Aufgaben in sich vereint. Die Wurzeln des Schreinerhandwerks der Willenbüchers reichen sogar noch eine Generation weiter zurück: Bereits der Vater des Firmengründers war um 1840 Schreinermeister in Beerfelden im Odenwald.

1912: Das Elternhaus im Herdweg 6

1912: Das Elternhaus im Herdweg 6


Die ersten Jahre in Bessungen

Im Jahre 1873 verlegte Johann Peter Willenbücher Wohnung und Werkstätte in die „Bessunger Kirchstraße“. Wiederum drei Jahre später, 1876, bezog er ein neu errichtetes Gebäude in der „Seegass“. Somit blieb er dem Stadtteil Bessungen weiterhin verbunden. Johann Peter Willenbücher hatte zwei Töchter und zwei Söhne; einer seiner Söhne, Johann Georg, trat in seine Fußstapfen.

Im Oktober 1902 heiratete Johann Georg Willenbücher in Darmstadt und bekam mit seiner Frau Maria drei Söhne – Thomas, Georg und Robert – sowie Tochter Maria. Im gleichen Jahr eröffnete Johann Georg Willenbücher seine Werkstätte neu – und zwar am heutigen Platz, im Herdweg 6.

Die nächsten Generationen

Wiederum führte einer der Söhne die Familientradition des Schreinerhandwerks weiter: Georg Willenbücher begann 1918 als Tischler zu arbeiten und wurde 1928 Meister in seinem Handwerk. 1938 heiratete Georg Willenbücher seine Frau Franziska Börsig, Tochter einer Darmstädter Handwerksfamilie. Während des Zweiten Weltkriegs wurde 1940 Sohn Hanspeter geboren, 1945 Tochter Christiane.

Nach vielen guten Jahren wurde der Handwerksbetrieb im September 1944 während der Bombenangriffe in Trümmer gelegt – obwohl Bessungen sonst von den Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs weitgehend verschont blieb. Johann Georg Willenbücher starb 1948, ein Jahr nachdem die Familie endlich nach dem Wiederaufbau in den Herdweg zurückgekehrt war.

Werkstatt ab 1945

Nachkriegszeit und Wiederaufbau

Die nach dem Krieg von Georg Willenbücher aus eigener Kraft wieder aufgebauten Gebäude wurden den Gegebenheiten und der Zeit angepasst und sind noch heute Teil der Firma. 1953 erwarb Georg Willenbücher das Nachbargrundstück Herdweg 8 dazu. Die Werkstatt wurde 1958 erweitert und Sohn Hanspeter kehrte nach seiner Schreinerlehre zurück in den elterlichen Betrieb. Mit dem neuen Platzangebot konnte der Bereich Bestattungen ebenfalls nach und nach weiter ausgebaut werden, um 1960 wurde ein neues Wohnhaus im Herdweg 6-8 errichtet.

Hanspeter Willenbücher legte 1966 seine Meisterprüfung ab und heiratete 1967 seine Frau Inge. Im Jahre 1968 kam endlich der erste Bestattungswagen. Im gleichen Jahr konnte das 100-jährige Firmenjubiläum als Schreiner und Bestatter in Bessungen gefeiert werden. Unsere Firmengeschichte: Der Anfang als Bestatter in Bessungen 

Herdweg 6-8 in den 1960er jahren

Generationswechsel

Kurz nach dem Jubiläum, 1970, übergab Georg Willenbücher das Unternehmen an seinen Sohn Hanspeter, dessen Sohn Frank kam 1972 zur Welt. 1975 gab es eine weitere Vergrößerung der Werkstatt. Im Jahre 1980 entstand im hinteren Hofteil schließlich eine 100 qm große, unterkellerte Halle. Dort befand sich unter anderem ein Ausstellungsraum für den Bestattungsbereich.

Auch Frank Willenbücher, der heute das Bestattungsinstitut führt, ist gelernter Schreiner. Hat sich aber seit nunmehr rund 20 Jahren dem Dienst am Menschen verschrieben. So ist in der 5. Generation aus der Schreinerei Willenbücher ein modernes, der eigenen Tradition stets bewusstes Bestattungsinstitut geworden. Schon Vater und Großvater Willenbücher erhielten Ehrenbriefe der Stadt Darmstadt – u.a. für „hervorragendes, langjähriges Wirken“. In den letzten Jahren hat Willenbücher Bestattungen wiederholt die Auszeichnung des Seniorenrats Darmstadt e.V. als „Seniorenfreundlicher Betrieb“ erhalten.

Das ist Ehrung und Auftrag für die Zukunft zugleich.

Frank Willenbücher

Aktueller Firmeninhaber Frank Willenbücher