Thanatologie: die Wissenschaft vom Tod und Sterben

Zuletzt aktualisiert am 17. Februar 2025 um 13:52

Unter Thanatologie versteht man eine interdisziplinäre Wissenschaft, die sich mit den verschiedenen Facetten des Todes beschäftigt. Unter anderem mit dem Sterben und der Bestattung. Menschen, die sich mit dieser Wissenschaft beschäftigen, möchten erreichen, dass in der Gesellschaft offener über Themen rund um den Tod gesprochen wird. Sie möchten das Thema enttabuisieren. 

Im Mittelpunkt dieser Wissenschaft stehen hierbei vor allem psychologische sowie soziologische Aspekte. Denn es geht vor allem darum, sich mit den emotionalen und gedanklichen Aspekten dieser Themen zu beschäftigen. 

Ebenfalls gibt es die praktische Thanatologie. Hier wird sich überwiegend mit der hygienischen Versorgung von Toten beschäftigt. 

Thanatologie und ihre Entwicklung

Die Thanatologie ist eine recht junge Wissenschaft. Ihr Beginn liegt im 20. Jahrhundert. Der Soziologe Robert Hertz führte 1907 die ersten Studien zu diesem Themengebiet durch. In den Fünfziger und Sechziger Jahren war die Forschung sehr stark geprägt von Forschungen rund um das Thema Tod.

Die Ergebnisse dieser Forschungen wurden anschließend genutzt, um zum Beispiel Therapieprogramme zu entwickeln, die Menschen unterstützen sollen, den Tod eines geliebten Menschen besser zu verarbeiten.

Neben dem Ziel der Thanatologie, mehr über den richtigen Umgang mit Trauernden zu lernen, soll ebenfalls eine allgemeine gesellschaftliche Diskussion angeregt werden. Die Themen Tod, Trauer und Bestattung sollen mithilfe der Arbeiten der Thanatologie weiter enttabuisiert werden. 

Praktische Thanatologie

Neben der Forschung ist ein wichtiger Bestandteil der Thanatologie der praktische Aspekt. Genannt wird dieser Teil auch Thanatopraxie oder Thanatopraxis. Hierbei geht es vor um die hygienische und ästhetische Komponente. Der Beruf des Thanatopraktiker übernimmt die Versorgung von Verstorbenen. 

Der Thanatopraktiker bereitet den Toten vor, wenn dieser für die Verabschiedung nochmals aufgebahrt werden soll. Somit können sich die Angehörigen angemessen ein letztes Mal verabschieden. Einige Bestatter sind ebenfalls ausgebildete Thanatologen, daher sorgen diese meistens für diese Art der Versorgung. Nach Erkenntnissen der Thanatologie ist diese Prozedur wichtig, so kann eine bessere Trauerbewältigung stattfinden. 

Die verschiedenen Aufgaben eines praktischen Thanatologen

Die Aufgaben eines praktischen Thanatologen sind vielseitig. Neben der hygienischen Versorgung sind diese ebenfalls zuständig für andere Versorgungen beziehungsweise Behandlungen. Sie sorgen so beispielsweise dafür, dass offensichtliche Wunden angemessen versorgt sind. Verletzungen sollen anschließend möglichst wenig erkenntlich sein. 

Neben dieser Art der Versorgungen sind Thanatologen und Thanatopraktiker außerdem dafür zuständig, einen Toten einzubalsamieren. Dies wird vor allem dann angewendet, wenn ein Leichnam ins Ausland überführt werden soll. Durch den Prozess der Einbalsamierung wird der Verwesungsprozess verlangsamt. Viele Thanatologen können ebenfalls Totenmasken anfertigen. 

Die Angehörigen zu begleiten, gehört ebenfalls zu den Aufgaben eines Thanatologen. Wichtig ist hierbei vor allem Empathie und Einfühlungsvermögen. 

Sollten Sie weitere Fragen haben, kontaktieren Sie uns gerne. 

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